Erzieher*in
Schwerpunkt Jugend- und Heimerziehung PIA

Arbeitsfelder

Erzieher*innen, Schwerpunkt Jugend- und Heimerziehung (Bachelor Professional in Sozialwesen), unterstützen Kinder, Jugendliche und junge Erwachsene in ihrem Recht auf Förderung ihrer Entwicklung und auf Erziehung zu einer eigenverantwortlichen und gemeinschaftsfähigen Persönlichkeit.

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Was bedeutet: Erzieher*in, Schwerpunkt Jugend und Heimerziehung (Bachelor Professional in Sozialwesen)

Mit diesem europaweit anerkannten Berufsabschluss (Stufe 6 DQR) kannst Du neben der Kita auch mit Jugendlichen, jungen Erwachsenen und Familien arbeiten und ihnen helfen, die Potenziale zu entdecken und zu entfalten. Dabei unterstützt Du sie in ihrem Recht auf Förderung ihrer Entwicklung und auf Erziehung zu einer eigenverantwortlichen und gemeinschaftsfähigen Persönlichkeit.

Es geht also um:
  1. Förderung des Kindes, Verselbstständigung von Jugendlichen und jungen Erwachsenen
  2. Schaffung hilfreicher Rahmenbedingungen und Strukturen
  3. Zusammenarbeit mit den Eltern / dem Familiensystem im Lebensfeld
  4. Kommunikation und Vernetzung mit Ämtern, Schule, Ausbildungsbetrieb usw.

Und damit um:

  • Hilfe zur Selbsthilfe
  • Erkennen von Stärken und Ressourcen
  • Begleitung bei einem Veränderungs- und Lernprozess
+ Wo kann ein*e Erzieher*in, Schwerpunkt Jugend und Heimerziehung, (Bachelor Professional in Sozialwesen) arbeiten?

Das SGB VIII und SGB IX sehen eine Vielzahl an Arbeitsfeldern, Angeboten und Hilfen vor, in denen Du als Fachkraft tätig sein kannst wie

  • Krippe
  • Kindertagesstätte
  • Heilpädagogische Tagesstätten
  • Vollstationäre Wohngruppen
  • Tagesgruppe
  • Betreutes Jugendwohnen
  • Hort
  • Jugendfarm
  • Jugendzentrum
  • Schulsozialarbeit
  • Ambulante Erziehungshilfe
  • Berufsfördereinrichtungen
  • Schulbegleitung
  • Kinderhospiz
  • Kinder- und Jugendpsychiatrie
  • Individuelle Begleitung bei Inlands- und Auslandsmaßnahmen
  • Inklusive Angebote und vieles mehr
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Ausbildung

Die Ausbildung im Seminar am Michaelshof ist praxisintegriert:

  • dauert drei Jahre
  • 10 Blockwochen pro Jahr im Seminar in Kirchheim
  • ansonsten lernst Du in der Praxis

Zugangsvoraussetzungen:

Hochschulzugangsberechtigung bei erfolgreichem Abschluss der Ausbildung

Dein erfolgreich erworbener Abschluss der Erzieher*innenausbildung an unserer Fachschule gilt als Hochschulzugangsberechtigung. Du kannst dich danach an vielen Hochschulen und Fachhochschulen für ein Bachelor-Studium bewerben. Der erfolgreiche Abschluss der Erzieher*innenausbildung ersetzt also die (Fach-)Hochschulreife und ermöglicht ein verkürztes Bachelor-Studium in Pädagogik der Kindheit oder Sozialer Arbeit.

Persönliche Voraussetzungen
  • Identifikation mit unserem Konzept
  • Interesse an Haltungsentwicklung
  • Offenheit für persönliche Entwicklungsprozesse
  • Bereitschaft, den Weg durchzutragen
Formale Voraussetzungen
  • Mindestens Mittlere Reife oder nachgewiesener äquivalenter Abschluss
  • Vorpraktikum von mindestens 12 Monaten im geeigneten sozialen Bereich (u.a. auch FSJ und BFD)
  • Bei Fach- oder Allgemeiner Hochschulreife ist ein kürzeres Vorpraktikum ausreichend (mind. 6 Wochen)
Bewerbungsunterlagen

 

  • Nachweis über ein einjähriges angeleitetes Vorpraktikum im geeigneten sozialen Bereich (bzw. verkürztes bei höherem Abschluss)
  • Schulzeugnisse, aus denen ersichtlich ist, dass die Mittlere Reife oder ein gleichwertiger/höherer Abschluss erlangt wurde. Bei ausländischen Abschlüssen muss eine Äquivalenzbescheinigung vorgelegt werden (muss eigenständig beim Regierungspräsidium Stuttgart beantragt werden, wir stellen nach Schulplatzvergabe die hierfür erforderliche Bescheinigung aus).
  • Aktueller Lebenslauf mit aufgescanntem sehr aktuellen Lichtbild
  • ärztliches Gesundheitszeugnis über die Eignung zum Beruf des*der Erzieher*in (kann nach Erhalt eines Schulplatzes nachgereicht werden)

Zu beachten ist, dass bei einer Bewerbung unbedingt die E-Mail-Adresse anzugeben ist, falls vorhanden auch eine Mobilnummer.

Wir bitten außerdem darum, Bewerbungen grundsätzlich nur vollständig mit allen oben aufgeführten Unterlagen einzureichen. Ihre Bewerbungsunterlagen senden Sie bitte per E-Mail an seminar@mh-zh.de.

Bewerbungen können ganzjährig gemailt werden, es empfiehlt sich jedoch, die Bewerbung frühzeitig einzureichen (gerne auch schon ab September für das jeweilige Folgejahr). Sehr späte Bewerbungen kurz vor den Sommerferien im August können nur noch bedingt berücksichtigt werden.

Auf Einladung hospitiert jede*r Bewerber*in an unserer Fachschule zwei volle Tage, innerhalb derer auch ein Vorstellungsgespräch geführt wird. Ist beidseitig eine Zusammenarbeit erwünscht, wird ein Schulvertrag geschlossen (somit ist ein Schulplatz erst einmal reserviert), der erst mit Nachweis einer Praxisstelle rechtsgültig ist. Die Frist zur Findung einer Praxisstelle kann verlängert werden, solange noch Schulplätze vorhanden sind.

Henry David Thoreau
Was vor uns liegt und was hinter uns liegt, ist nichts im Vergleich zu dem, was in uns liegt. Wenn wir das, was in uns liegt, nach außen in die Welt tragen, geschehen Wunder.
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Lernorte

Die dreijährige Ausbildung wird als praxisintegrierte Vollzeitausbildung an zwei Lernorten durchgeführt:

  • Im Seminar am Michaelshof mit 10 Blockwochen im Jahr
  • In einer anerkannten Praxisstelle der Kinder- und Jugendhilfe
Blockwochen
  • Am Seminar hast Du täglich Unterricht von 8.30 Uhr bis 17.30 Uhr
  • Man kann im Haus im Mehrbettzimmer kostenlos übernachten, wenn man von weiter weg kommt
  • Kochen ist in mehreren Küchen möglich
  • Gemeinsame Freizeitgestaltung am Abend
Praxisstelle
  • Du suchst Dir eine Praxisstelle über drei Jahre, kannst aber auch mehrere Arbeitsfelder in den drei Jahren kennenlernen. Die Praxisstelle muss eine Einrichtung der inklusiven Kinder- und Jugendhilfe sein mit angrenzenden Feldern wie Schulen usw.
  • Die Praxisstelle bezahlt Dir in der Regel eine Vergütung.
  • Die Praxisstelle kann im Bundesgebiet und auch in der gesamten EU gesucht werden.
  • Du kannst mehrere Arbeitsfelder über die drei Jahre kennenlernen.

Die fachpraktische Ausbildung

findet in einer Einrichtung der Kinder-/Jugend- und Familienhilfe oder in angrenzenden Arbeitsfeldern wie Schule statt, braucht eine entsprechende Betriebsgenehmigung und richtet sich mit Bezug auf die Inhalte nach einem von der Schule vorgegebenen und mit den Einrichtungen abgestimmten Lehrplan.

Die Praxisstelle müssen Bewerber*innen selbst gesucht und von der Fachschule anerkannt werden.

Die Praxisstelle kann im ganzen Bundesgebiet oder im EU-Ausland sein. Eine Förderung über ERASMUS plus ist evtl. möglich.

Wir helfen gerne bei der Suche einer geeigneten Praxisstelle, sprich uns einfach an. Prüffragen sind:

Ich will…

  •  in welchem Arbeitsfeld
  • mit welcher Altersgruppe
  •  in welcher Region und
  • mit welchem pädagogischen Konzept arbeiten?

Zur Orientierung findest Du eine aktuelle Liste der Einrichtungen, mit denen wir kooperieren.

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Gemeinschaft

Die Gemeinschaft aller am Bildungsort Seminar am Michaelshof aktiven Menschen ist uns nicht nur während der Unterrichtszeiten wichtig, sondern auch im Zusammensein danach und bei der Mitwirkung an der Schulorganisation. 

Wir verstehen unsere Ausbildung im Sinne des 
baden-württembergischen Bildungsplanes als einen „selbsttätigen Prozess der Weltaneignung“. 

Nicht wir bilden aus, sondern jede*r bildet sich selbst aus.

Warum die Ausbildung am Seminar am Michaelshof?

Wir nehmen das Potenzialentfalten ernst und werben nicht nur damit.

Wie sehen Bildungsprozesse bei uns aus?

  • Es geht um Deine konkreten Fragen aus der Praxis
  • die Theoriebildung ist am Stand der Wissenschaft ausgerichtet und praxistauglich
  • Theorie und Praxis werden durch künstlerische und kreative Prozesse vertieft
  • Lernen geschieht in Beziehung und Gemeinschaft am besten
  • Leistungsnachweise sollen hilfreich sein, eigene Potenziale zu entfalten
  • Weltoffenheit, Antidiskriminierung, Kultur-, Religions- und Gendersensibilität sind hohe Werte
  • Beteiligung ist nicht nur eine gute Theorie und ein Rechtsanspruch, wir verwirklichen sie angemessen miteinander
  • Freude, Spiel, Kunst, Lernen durch praktische Erfahrung wollen wir ermöglichen

Das bedeutet konkret:

Praxislernen

bedeutet, dass Deine Erfahrungen aus der Praxis eine Grundlage für den Unterricht bilden und wir unsere Theorie daran anschließen. Der Unterricht soll helfen, die Praxiserfahrungen theoriebasiert einordnen zu können und mit neuen Handlungsoptionen in die Praxis zurückzukehren.

Wir bieten ein Unterrichtsformat, in dem Fragen aus der Fachschule, der Praxis und der eigenen Lebenssituation in Kleingruppen reflektiert werden können.

Forschende Haltung und Biografischer Selbstbezug

Eine forschende Haltung zu entwickeln bedeutet, sich auf die Suche zu begeben und Kindern zu ermöglichen, selbst Antworten zu finden, denn so kann Potenzial entfaltet werden. Dabei ist auch wichtig, sich bewusst zu sein, inwiefern meine Erfahrungen meine Wahrnehmung und damit mein Handeln beeinflussen. 

Lernen in Beziehung

Kinder entwickeln sich im pädagogischen Bezug vor allem, wenn die Beziehung stimmt. Deshalb ist uns die Beziehung der Dozierenden zu den Seminarist*innen sehr wichtig. Wir verstehen uns alle als Lernende in sozialen Prozessen. Wir haben an jedem Einzelnen Interesse und stehen für persönliche Gespräche bereit.

Kunst als Lernfeld

Durch kreativen Ausdruck und das Spielen mit den Themen entstehen neue Dimensionen und Sichtweisen, die durch körperlichen Ausdruck bewusst werden können. Zentrale Themen der Ausbildung werden in künstlerischen Prozessen vertieft.

Gruppe als Lernfeld

Kinder lernen von Kindern. Die Klassen- und Seminargemeinschaft ist ein wichtiger informeller Lernort, denn gemeinsam gilt es, die Blockwochen zu gestalten, das Haus zu pflegen und achtsam miteinander umzugehen.

Selbsterfahrungslernen

Jedes Thema hat auch immer mit einem selbst zu tun. Ich als Bezugsperson muss für das Kind eine Beziehung anbieten können, die stabil ist. Das setzt voraus, dass ich mich selber gut kennen lerne und mir bewusst werde, was mein Potenzial ist, das ich entfalten will, um stabiler Interaktionspartner sein zu können.

Fachlicher Anspruch

Wir haben den Anspruch aktuelle Entwicklungen und Themen im Unterricht aufzugreifen und mehrperspektivische Zugänge zu Themen zu ermöglichen.

Waldorfpädagogik

Die Ausbildung im Seminar am Michaelshof ist anthroposophisch orientiert. Eine Kernaussage Rudolf Steiners ist: „Jede Erziehung ist Selbsterziehung und wir sind eigentlich nur die Umgebung des Kindes, in der es sich selbst erziehen kann“. In diesem Sinne wollen wir eigene Entfaltungsprozesse anstoßen. Auch der Aspekt der Erziehungskunst ist uns wichtig. Wenn Erziehung Kunst werden soll, sind Kreativität, Fantasie und Intuition entscheidend. Punkte, die auch im wissenschaftlichen Diskurs immer bedeutender werden.

Unsere Schwerpunkte

  • Erlebnispädagogik
  • Persönlichkeitsentwicklung
  • Traumapädagogik
  • Kunst
  • Inklusion

Kosten der Ausbildung

Als anerkannte Fachschule erhält das Seminar zur Deckung seiner Betriebskosten einen Zuschuss vom Regierungspräsidium Stuttgart. Dieser deckt die tatsächlichen Ausbildungskosten nicht ab. Für die dadurch entstehende Differenz in der Ausbildungsfinanzierung erhebt das Seminar einen Kostenbeitrag von den Seminarist*innen.

Die Höhe wird im Ausbildungsvertrag vereinbart und beträgt zurzeit 156,00 Euro pro Monat.

Deine Finanzierungsmöglichkeiten

  • In der Regel werden die Ausbildungskosten von den Praxisstellen übernommen.
  • Die Ausbildung im Bereich Jugend- und Heimerziehung kann beispielsweise durch das sogenannte Aufstiegs-BAföG finanziert werden. Damit deiner Ausbildung oder deinem Studium nichts im Wege steht, lade dir unten unser Infomaterial zu deiner Finanzierung herunter.

Wenn du hierzu Fragen hast, kannst du uns gerne ansprechen.

Lerne uns persönlich kennen!
Kontaktiere uns.

Seminar am Michaelshof

Fabrikstraße 9

73230 Kirchheim

07021 / 481166
seminar@mh-zh.de
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Sie benötigen aufgrund einer belastenden Erfahrung innerhalb unserer Fachschule Beratung, Unterstützung oder Hilfe?

Bei Grenzverletzungserleben innerhalb unserer Fachschule können Sie sich an die Schulleitung wenden unter kaiser@mh-zh.de.

Wenn Sie außerhalb der Organisationsstruktur Beratung und Unterstützung wünschen, wenden Sie sich bitte an die Gewaltpräventionsstelle unseres Fachverbandes: